Geschichte Woche 28
Nach Matthäus 20, 29-34
So, nun ist schon wieder ein Woche vergangen und nun möchte ich dir von zwei Frauen erzählen, die Jesus kennen lernten. Kommst du mit und entdeckst mit mir, was Jesus mit ihnen erlebt hat? Na, dann los.
Jesus war weiterhin viel unerwegs. Er reiste durch viele Städte und wenn er in eine neue Stadt oder in ein Dorf kam, fand sich meist schnell jemand, der ihn in sein Haus einlud, ihn versorgte und ihm ein Bett zu schlafen bereit machte, sodass Jesus sich ausruhen konnte.
Eines Tages befanden wir uns ganz dicht vor Jerusalem. Nur drei Kilometer trennten uns vom Tempel. Bethanien hieß das Dorf und befand sich am Osthang des Ölberges. Olivenbäume säumten den Berg und von hier aus konnte man, Jerusalem sehen, dass von mehreren Hügeln umgeben lag. Eine herrliche Aussicht war das. Aber ich komme vom Thema ab. Also gut, in dieses Bethanien kam Jesus nun eines Tages.
Auch hier redete er zu den Menschen, heilte und war für die Menschen da. Als der Tag sich dann langsam dem Ende neigte, kam eine Frau auf Jesus zu. Mit fröhlichen Augen sah sie Jesus an und sagte:
„Komm doch heute zu mir und meinen Geschwistern nach Hause. Wir werden dich gut versorgen und dir wird es gut ergehen. Ruhe dich bei uns heute aus.“
Nun, diese Einladung nahm Jesus gern an und so kam es, dass wir dann vor der Tür standen. Nach einem kurzen Klopfen wurde die Tür geöffnet und einladend trat sie zur Seite.
„ Komm herein, ich bin Martha. Nimm Platz.“
Sie wies ihm einen Platz an und da tauchte auch schon eine zweite Frau auf. Martha stellte sie auch sogleich vor.
„Das ist meine Schwester, Maria.“
Maria nickte schüchtern und setzte sich dann zu Jesus. Sie wusste scheinbar genau, wer hier vor ihr saß, denn sie wandte den Blick nicht eine Sekunde von ihm. Jesus begann zu reden und Maria lauschte unentwegt. Sie hörte ihm zu und schien gar nicht mehr wahrzunehmen, was um sie herum geschah. Martha hatte zufrieden genickt, als Jesus begann, mit Maria zu sprechen und war dann an die Arbeit gegangen.
Puh, das war vielleicht ein Gewusel. Hätte sie Geld dafür bekommen, so viel wie möglich um Haushalt zu tun, dann hätte sie keinerlei Geldsorgen mehr gehabt. Sie ging Feuerholz holen, um den Ofen zu entzünden. Dann suchte sie alles zusammen, was sie für das Abendessen brauchte und begann, einen Teig zu kneten. Daraus entstanden Brote, die in der Pfanne ausgebacken wurden. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und mein Magen machte sich lautstark bemerkbar. Zum Glück war es in der Küche laut genug, das Grummeln meines Magens zu übertönen. Köstliche Düfte stiegen vom Kochplatz auf und sammelten sich in meiner Nase.
Aber damit war Marthas Arbeit noch nicht getan. Nein, schließlich brauchten sie Teller und Becher, um das Essen auch verzehren zu können, ohne das Staub daran klebte. Emsig arbeitete Martha weiter. Nebenbei sorgte sich auch darum, dass Jesus stets etwas zu trinken hatte. Sie Schüttelte die Kissen auf, damit sich jeder wohlfühlen konnte und putze noch die Ecken, die ihr zu staubig vorkamen. Das alles tat sie mit einem lächelnden Gesicht. Irgendwann jedoch, ging ihr Blick immer wieder zu ihrer Schwester Maria, die sich nicht beirren ließ und zu Jesu Füßen saß. Maria verschlang jedes einzelne Wort, dass über seine Lippen kam.
Wie gern hätte Martha sich auch dazu gesetzt, aber einer musste sich ja um all die vielen Kleinigkeiten kümmern, die nun einmal dazugehörten, wenn Gäste im Haus waren. Also arbeitete sie weiter, hin und hergerissen. Ihr Gesicht verdüsterte sich immer mehr, während sie das Essen nach und nach aufdeckte und ich konnte förmlich spüren, wie aus ihrem anfänglichen Bedauern eine Art Wut entstand.
Schließlich wandte sie sich in einer Pause an Jesus, der in dem Moment auch schwieg und sagte mit anklagender Stimme:
„Herr, kümmert es dich denn gar nicht, dass ich alles allein mache? Ich sorge allein für dich und bemühe mich um alles, ohne das meine Schwester mir hilft. Bitte, sage ihr doch, dass sie mir helfen möge.“
Jesus sah Martha liebevoll an und erklärte ihr dann:
„Liebe Martha, du machst dir so viele Gedanken um alles und kümmerst dich um so viel. Dabei ist es besser, dich einfach zu mir zu setzen, wie deine Schwester es getan hat. Sie hat das bessere Teil erwählt, denn sie hört mir zu, was ich zu sagen habe und deshalb lasse ich sie hier bei mir sein.“
Ui, na, das war mal eine Ansage. Ich saß verdattert im Küchenbereich und senkte betroffen den Kopf, denn ich erkannt e, dass ich selbst in dem noch eine Menge aufzuholen hatte, was Jesus Martha erklärte. Leise und betroffen kletterte ich vom Rand des Ofens herab und setzte mich still neben Maria, um ebenfalls auf das zu hören, was Jesus zu erzählen hatte.